Raketen am laufenden Band beim SV Kripp
Wieder einmal hat sich der Sportverein (SV) Kripp über ein ausverkauftes Haus bei seiner Prunksitzung gefreut.
„Zum zehnten Mal feiern wir in der Sporthalle, und zum zehnten Mal sind wir ausverkauft“, erklärte der stellvertretende Vereinsvorsitzende und Sitzungspräsident Marc Göttlicher. Woran es lag? „Am Miteinander im Ort und im Verein. Junge, Mittelalte und Ältere sind immer dabei“, mutmaßte Bianca Schmitt, SV-Vorstandsmitglied und im Karnevals-Orga-Team.
„Die Jungen machen von Anfang an Party und die Älteren machen mit“, hatte auch Göttlicher beobachtet. Und die Stimmung war „Wahnsinn“. Das attestierte nicht nur das Remagener Panikorchester, das „Wahlkampf“ machte für seine „Doppelspitze“ für das Amt des Remagener Bürgermeisters: Kapellmeister Tommi Pieper und Trompeter Heini Scheil.
Auch die Frage der „Gulaschkapell“ konnte nur in die Kategorie „Rhetorisch“ eingeordnet zu werden. „Habt ihr Lust auf kölsche Beats?“ Klar hatten das die rund 400 Jecken im Saal. Auch „Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädche“ stimmte die Erpeler Formation auf Trompete, Tuba und Trommel an: Ein Lied, das wiederum aus der Feder von Peter Horn stammt, der mit Höhner-Ex-Kollege Franz Martin „Dä Hoot“ Willizil und neuerdings auch mit Christoph Manuel Jansen die „Kölschfraktion“ bildet, die nach 2009 ein zweites Mal in Kripp für Furore sorgte.
Die erste Rakete zündete bereits für die einzigen Redner des Abends zu Beginn der Sitzung: Der Schlagabtausch von „Der Een on der Anne“ alias Udo Kohn und Thomas Berschbach aus Hönningen kam im Hafenort bestens an. Und es sollte nicht die letzte Rakete bleiben. Schon wenig später war es nach dem Auftritt von „Kempes Feinest“ und ihren Songs „Wenn du nitt danze kanns“ und „Melodie“ wieder so weit. Auch „Eigengewächse“ wie die Prinzengarde des SV Kripp mit ihrem Gardetanz kamen in den Genuss von Kommando eins, zwei und drei. Es schien, als heizte die Stimmung im Saal die Akteure auf der Bühne an, ebenfalls alles zu geben.
Als starke Truppe präsentierte sich das Husarencorps Grün-Weiß Linz, und die Ahrtalente machten „Ramba Zamba Blasmusik“, während die 30 Tänzerinnen des Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoß paarweise und in Formation Anmut und Akrobatik auf die Bühne brachten. Nach dem Einmarsch von Stadtsoldaten/Prinzengarde, Weißjacken und Wasserturmmöhnen hatten zunächst das Tanzpaar des SV, Chiara Hille und Jeremy Shepherd, sowie die Kripper Tanzsterne ihr Können demonstriert.
Die Garde- und Showtanzgruppe Blue Velvet feierte mit 90-er-Musik ihr Motto „Hoch die Hände, Wochenende“ in Hot-Pants und Glitzeroutfit. Bleibenden Eindruck hinterließ als letzter Programmpunkt das Männerballett der SV-Stadtsoldaten: Sechs Herren als Kapitäne mit Schiff „Holly“ zu Ehren des Kripper Ex Prinzen Holger „Holly“ Achenbach hatten zwar das Motto „Wir schwanken auch ohne Schiff“, zeigten aber trotzdem zu vorgerückter Stunde nicht nur Haltung, sondern sogar Hebefiguren.