Wenn der Strohbär durch die Straßen von Kripp getrieben wird, ist rechts und links des Zugweges der Teufel los. Glücklicherweise handelte es sich dieses Mal um ein recht zahmes Exemplar, was da an einem Seil von seinem Herrn und Meister durch die Straßen getrieben wurde, sodass der Knüppel nur selten zum Einsatz kommen musste. Überhaupt war es eine fröhliche Veranstaltung. Auch wenn der Himmel zwischenzeitlich dunkele Wolken hatte, regnete es doch überwiegend Kamelle und kleine Geschenke auf die Jecken.
Die Kripper Jecken, die überwiegend im Sportverein organisiert sind, hatten in diesem Jahr gleich zwei Prinzenpaare aufzubieten: Kinderprinz Luca mit Prinzessin Saskia an seiner Seite und das große Prinzenpaar Jörg I. mit Prinzessin Manuela. Prinz Jörg ist im Remagener Stadtteil unter anderem als Chef der Wasserschutzeinheit der Feuerwehr bekannt, und so wurde er samt Gattin und Gefolge standesgemäß auf einer ziemlich exakten Kopie des neuen Feuerwehrlöschbootes durch die Straßen von Kripp gezogen.
Auch die Kripper Junggesellen, die Stallburschen des Georgienhofs, die Fußballer des SV Kripp und die Kripper Vagabunden hatten große Wagen gebaut, um Partystimmung und Kamelle zu verteilen. Die Jugendfeuerwehr war zu Ehren der närrischen Herrscher zum ersten Mal mit auf dem verschlungenen Zugweg durch den Treidelort dabei.
Aus der Nachbarschaft waren unter anderem die Stadtsoldaten aus Sinzig und das Tambourcorps aus Oberwinter gekommen. Und natürlich die heimischen Gruppen und Formationen, wie etwa die Magi Dancers mit rythmischen Tänzen und einigen halsbrecherischen Flugeinlagen, die Wasserturmmöhne, die Weißjacken, die als grimmig dreinblickende Gretas ihren Kampf für die gute Umwelt betonten, der Kripper Bürger- und Heimatverein sowie die Kripper Stadtsoldaten.
Bei letzteren konnten aufmerksame Beobachter auch städtische Prominenz ausmachen: Neben dem Ortsvorsteher Axel Blumenstein und dem städtischen Kämmerer Marc Göttlicher hatte sich als Gast und Nicht-Kripper ein gut gelaunter Stadtbürgermeister Björn Ingendahl in die Uniform der örtlichen Stadtsoldaten stecken lassen. Alles in allem: Ein toller Sessionshöhepunkt für die beiden Prinzenpaare.
[Quelle: Rhein-Zeitung] [Bilder: Annegret Hammer und kamelle.de]