Was Hochstimmung ist, das zeigte das Kripper Publikum am Samstag bei der Prunksitzung des SV Kripp in der Turnhalle. Fast durchweg närrisch kostümiert enterten rund 400 Gäste die prächtig geschmückte Narrhalla, und der Karnevalsausschuss des SV mit Alexandra Fröbus, Sitzungspräsident Marc Göttlicher, Bianca Schmitt und Marc Tiltmann hatte ein Programm auf die Bühne gestellt, dass die Narren in weiten Teilen der gut fünfeinhalbstündigen Sitzung zu stehenden Ovationen animierte. Ein fantastisches Programm, bei dem das gesamte, recht junge Publikum immer wieder stand, tanzte, sang und schunkelte.
Schon der Auftakt mit dem Einzug des Kripper Dreigestirns Prinz Axel Blumenstein, Bauer Jörg Klapdohr und Junfrau Andrea(s) Beyer mit Hofstaat, Stadtsoldaten/Prinzengarde und Weißjacken des SV, den Kripper Fente und den Wasserturmmöhne war erlebenswert. Das Publikum jubelte ununterbrochen, und das Dreigestirn machte seine Sache bestens, dankte dem Publikum für den grandiosen Empfang, denn „ohne närrisches Publikum sind wir nichts“, so Prinz Axel. Und getreu dem Motto der Kölschrockband Kasalla „Kumm, mer lääve“ sang sich das Dreigestirn gemeinsam mit dem Publikum in die stimmungsvolle Sitzung. Marc Göttlicher hatte vorher ganz kurz den Ortsvorsteher Heinz-Peter Hammer und den Beigeordneten Rainer Doemen begrüßt und stellvertretend für alle Sponsoren der Firma Wahl gedankt. Ansonsten gab es keine Ehrungen, denn das Publikum sollte vor allem eines: feiern und die Sitzung genießen.
Eine grandiose Darbietung zeigte das Tanzpaar des SV Kripp Clara Koep und Jeremy Sheperd. Sie tanzten sich mit strahlendem Lächeln und vielen Hebefiguren brillant in die Herzen der Kripper. Der Dank galt ihrer Trainerin Alexandra Fröbus und dem Trainer der Hebefiguren Martin Pelzer. Ebenso wie das Tanzpaar hatten die Tanzsterne des SV ein Heimspiel. Für ihren tollen Tanz unter Trainerin Rebecca Freitag ernteten sie tosenden Applaus, ebenso wie die Prinzengarde für ihren wunderschönen Tanz unter Trainerin Melanie Lange.
Highlight in Kripp war natürlich das Männerballett der Stadtsoldaten unter dem Motto „Team Dreigestirn“.
Und als das Dreigestirn, das ansonsten zum Männerballett gehört, auch noch mittanzte, war die Überraschung perfekt, und das Publikum tobte. Als Tanzduo eroberten Nina Wiest und Patricia Bock von den Rot-Weißen Funken Unkelbach die Bühne mit viel Charme.
Doch auch den beiden Büttenreden zollte das jecke Volk seine Aufmerksamkeit. Als „En armer Teufel“ hatte Stefan Vogt die Lacher auf seiner Seite, und das Duo „Der Een on der anne“, alias Udo Kohn und Thomas Berschbach aus Hönningen/Ahr, ließ die Narren immer wieder hellauf lachen mit seinem Klamauk. Urkomisch und herzergreifend witzig nahmen sich die beiden zum Teil selbst auf die Schippe. Als dann auch noch Ortsvorsteher Heinz-Peter Hammer aufs Korn genommen wurde, tobte der Saal vor Vergnügen.
Tänzerische Highlights gab es dann auch noch einige. Da brillierten die Grün-Weißen Funken vom Zippchen aus Köln-Büllesbach mit akrobatischen Spitzenleistungen, da flogen die Mariechen tatsächlich gen Deckenhalle.
Super auch die Leistung der Hafengarde Oberwinter mit ihrem Tanz unter Trainerin Alexandra Gilles. Die Gruppe zeigte anschaulich, warum sie bereits mehrfacher Ahrtalmeister im gemischten Gardetanz ist. Ganz enorm auch das Linzer Husarencorps Gün-Weiß, das mit 80 Uniformierten die Bühne eroberte und mit Musikzug, Männertanzgruppe und Tanzpaar das Publikum von den Stühlen riss. Glanzpunkt war natürlich auch das Tanzcorps Kölner Rheinveilchen. Mit beeindruckenden Hebefiguren und Würfen verzauberte es das Publikum und zeigte tänzerische Akrobatik auf höchstem Niveau. Inzwischen sind die Rheinveilchen eine der besten Tanzgruppen europaweit und auch im asiatischen Raum bekannt.
Und neben den tänzerischen Highlights sorgte vor allem Musik für beste Stimmung im Saal. Mit den Schlappkappe kam eine junge Kölschband aus Hönningen/Ahr, die mit bekannten Coverversionen kölscher Bands wie Bläck Fööss, Höhner, Brings und Paveier den Saal zum Kochen brachte. Das närrische Publikum stand, tanzte und sang lautstark mit, ebenso wie bei der Kölner Gruppe Hanak, die mit Karnevalshits wie „Haifischzahn“ und „Durch de Naach“ das Publikum erneut von den Stühlen riss. Mit der „Gulaschkapell“ aus Erpel kamen Musiker, die auch schon im vergangenen Jahr die Narren begeistert hatten.
Nachdem das Programm knapp eine Stunde nach Mitternacht vorbei war, feierten die Narren und das Dreigestirn noch bis in die frühen Morgenstunden die rundum gelungene Sitzung. Das große Team des SV hatte dann eine Menge Arbeit, denn schon am frühen Nachmittag desselben Tages war die Kindersitzung angesagt. Und danach ging es ans Aufräumen, denn am Montag stand wieder Schulsport auf dem Plan. Da hatte der SV mit seinen vielen Helfern eine ganz große Leistung gezeigt.