Pokalkrimi gegen Mülheim-Kärlich

Dieser Mittwochabend versprach alles, was einen gelungenen Pokalabend ausmachen könnte: Rheinlandpokal, ein Abendspiel unter Flutlicht und zwei Teams etwa auf Augenhöhe. Während die Rheinlandligareserve aus Mülheim-Kärlich kürzlich den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hatte, war das Team aus Remagen der Trainer Filipe de Abreu und Jörg Ottersbach knapp in der Relegation zur höheren Klasse gescheitert.

In der ersten halben Stunde der Begegnung neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend. Die Zuschauer sahen jedoch ein gutes Spiel zweier ambitionierter Teams. Strafraumsituation waren Mangelware und gerade als man sich nicht mehr sicher war, wer, wie überhaupt ein Tor schießen könnte, tropfte dem Innenverteidiger der JSG ein Ball unglücklich vom Fuß ab und kullerte am Torhüter vorbei ins eigene Tor.

Kurz nach Wiederanpfiff musste der Schiedsrichter auf den Punkt zeigen, ein Foul im Strafraum war die Ursache. Zwar ahnte der Remagener Torhüter Luis die Ecke, konnte den präzisen Schuss aber nicht halten. Die Heimtrainer feuerten ihr Team an, nicht die Köpfe hängen zu lassen und weiter Gas zu geben und genau das passierte. Emir setzte sich in der 51. Minute erfolgreich an der Strafraumgrenze durch und drehte den Ball am entgegenkommenden Gästetorhüter vorbei. Ein Anfang war gemacht. Ab sofort drückte Remagen mächtig auf den Ausgleich, jedoch dauerte es noch weitere 15 Minuten bis Nils den Ball nach einer Ecke vor die Füße bekam und aus ca. 11 Metern mit Wucht unter die Querlatte hämmerte.

Nach dem Ausgleich stürmte nur noch Remagen und in der 76. Minute war es endlich soweit. Mit dem Außenrist brachte Henk sein Team unter Mithilfe des Innenpfostens verdient in Führung. Riesenjubel, aber noch war das Spiel nicht zu Ende. Schiedsrichter Ammar Meiner ließ das Spiel aus Sicht der Gastgeber viel zu lange nachspielen, jedoch dürfte der junge Spielleiter einige Verletzungsunterbrechungen nicht vergessen haben und so waren die 5 Minuten Zusatzzeit durchaus vertretbar. Es kam, wie es kommen musste: Sekunden vor dem Abschluss passte Remagen bei einem schnell ausgeführten Freistoß nicht gut auf und plötzlich zappelte der Ball im Netz.

Nach dem der Pokalabend bis dahin schon viele Versprechungen gehalten hatte, sollte also nun ein Elfmeterschießen dem Ganzen noch die Krone aufsetzen. Der Remagener Torhüter Luis hielt den ersten Schuss und übernahm anschließend selbst die Verantwortung für den ersten Elfmeter seines Teams. Er verwandelte und hielt direkt auch noch den zweiten Versuch der Mülheim-Kärlicher. Zwei weitere Gästespieler trafen, aber auch Henk, Nick und Nils waren erfolgreich. Damit war das Spiel bereits nach acht Elfmetern zum ausufernden Jubel der JSG beendet.

Eine starke Leistung der Mannschaft, mit etwas Glück, vor allem aber viel Moral und ordentlich Biss drehte das Team das Spiel und zieht nun verdient in die zweite Runde des Rheinlandpokals ein.

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